Simon Preker, M.A.
Doppelte Repräsentation. China und Japan in Berlin 1938-1941
In dem Dissertationsprojekt soll untersucht werden, wie sich das Geflecht der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland, China und Japan (sowie der Japan-nahen Regime auf dem Gebiet Chinas) in den Jahren 1938 bis 1941 entwickelte. Nach der diplomatischen Anerkennung Manchukuos durch den NS-Staat wurde China ab 1938 durch zwei Botschafter in Berlin vertreten (Lü Yiwen für den japanischen Satellitenstaat Manchukuo und Chen Jie für die Republik China). Die Beziehungen verkomplizierten sich, als 1941 der NS-Staat auch noch das von Japan installierte Wang Jingwei-Regime offiziell anerkannte. Im gleichen Jahr erklärte dann die Republik China Japan und Deutschland den Krieg.
Im Zuge der neuen kulturwissenschaftlich informierten Diplomatiegeschichte soll die Untersuchung unter Gesichtspunkten der „Auswärtigen Repräsentation“ erfolgen und Erkenntnisse über die außenpolitische Inszenierung der beteiligten Akteure erbringen. Wie positionierten sich – vor dem Hintergrund der fragilen politischen Beziehungen zwischen der Republik China und dem Deutschen Reich - die diplomatischen Vertreter Chinas und Manchukuos zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Europa 1939 und zum deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941?
Welche Maßnahmen ergriff die deutsche Seite, um ihre außenpolitische Neuorientierung zugunsten Japans öffentlichkeitswirksam zu begründen und glaubwürdig erscheinen zu lassen? Welche Rolle spielten hierbei (Kultur-)Veranstaltungen, Empfänge und sonstige Feierlichkeiten?
Kontakt: simon.preker"AT"studium.uni-hamburg.de