Batkhishig Tserennyam, M.A.
Fliegen. Filme. Forschung? Die deutsche Beteiligung an der Nordchina-Expedition Sven Hedins 1927-1935
Der schwedische Reisende und Forscher Sven Hedin leitete 1927-1935 eine internationale Expedition in Nordchina, an deren ersten Etappe sich 12 deutsche Wissenschaftler, Piloten, Kameramänner und Verwaltungsfachleute beteiligten. So widmeten sich der Sinologe wie Ethnologe Ferdinand Lessing und Meteorologe Waldemar Haude der wissenschaftlichen Untersuchung der Region. Der Kameramann Paul Lieberenz dokumentierte die Reise in Filmaufnahmen, die für die Medieninszenierung der Expedition und die Selbstdarstellung Hedins in der Öffentlichkeit eine große Rolle spielten.
Ein weiterer Zweck dieser Unternehmung war es, eine Flugroute nach China über Eurasien für die Deutsche Lufthansa zu erkunden. Dementsprechend nahmen mehrere Flieger teil und die Lufthansa hatte einen maßgeblichen Anteil der Finanzierung übernommen.
Von chinesischer Seite beteiligten sich zehn Wissenschaftler und Studenten aus verschiedenen Fachdisziplinen an der Expedition und leisteten einen aktiven Beitrag zu der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit.
Mit Hilfe von amtlichen Akten, aber auch Selbstzeugnissen und den Expeditionen folgenden Veröffentlichungen in China und Deutschland soll das Dissertationsvorhaben den Verlauf, die Zusammenarbeit der Teilnehmer sowie die Ergebnisse dieser transnationalen Unternehmung klären. Welche Motive veranlassten Chinesen wie Deutsche zur Mitarbeit, wie beurteilten sie im Nachhinein diese Unternehmung, welchen Stellenwert hatte die Forschung in Hedins Projekt?