Doktorandenkolleg China in Europe, Europe in China. Past and Present
Enge Beziehungen zwischen Deutschland und China gibt es seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Reisende Männer und Frauen, Kaufleute, Diplomaten, Studenten, Seeleute, Soldaten und Missionare haben ihre Spuren im jeweils anderen Land hinterlassen und ihr Wissen über China bzw. Deutschland mit nach Hause genommen und verbreitet. Zahlreiche Quellen, seien es Reiseberichte, Dokumente des Auswärtigen Dienstes oder die Archive von Unternehmen wie Siemens oder Krupp, müssen noch ausgewertet werden, um ein präziseres Bild der deutsch-chinesischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert zu erhalten. Im Rahmen des Kollegs werden unterschiedliche Aspekte untersucht, um neue Erkenntnisse über soziale, wirtschaftliche und politische Transferprozesse zwischen beiden Ländern zu gewinnen.
Ziel des Doktorandenkollegs ist es, das weite Feld der deutsch-chinesischen Beziehungen seit der Intensivierung der Kontakte um 1830 stärker in den Fokus des Forschungsinteresses zu rücken. Zudem soll die Hürde überwunden werden, die sich durch die Sprachproblematik stellt: Im Rahmen des Kollegs haben Doktorand/innen aller geisteswissenschaftlichen Disziplinen die Möglichkeit, chinesische Sprachkenntnisse zu erwerben, um auch chinesischsprachige Quellen in ihre Forschung einbeziehen zu können.
Das Doktorandenkolleg „China in Deutschland, Deutschland in China“ an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg wurde im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Shanghai und Hamburg von den Partnerhochschulen Fudan-Universität und Universität Hamburg initiiert. Auf Seiten der Universität Hamburg wird es durch das Historische Seminar und das Asien-Afrika-Institut organisiert. Integraler Bestandteil des auf drei Jahre angelegten Studienprogramms ist ein einjähriger Forschungsaufenthalt in Shanghai.
Im Rahmen der Kooperation mit der Fudan-Universität ist geplant, zukünftig auch chinesische Doktorandinnen und Doktoranden aus Shanghai an der Universität Hamburg zu betreuen. Zudem soll ein Doppelabschluss eingerichtet werden.
Pressemitteilung zum Start des Doktorandenkollegs