Veranstaltungen
Young Scholars‘ Workshop „Sino-European entanglements in the age of globalization“
Fudan University, Shanghai September 11-12, 2017
Convened by the International Center for Studies of Chinese Civilization, Fudan University in Shanghai, China and the Graduate School “China in Europe, Europe in China: Past and Present” at the University of Hamburg, Germany. The international workshop will create a platform for young researchers working on the manifold and complex relations between China and Europe in politics, culture and society. Given the recent rise in significance of transnational approaches in the humanities, the workshop aims at rethinking the multi-faceted processes of Sino-European entanglements, encounters and exchanges in the modern era. We welcome contributions from various disciplines such as history, philosophy and literary studies. Papers may discuss, but are not limited to the following topics:
- New approaches in Sino-European studies
- Dissemination of knowledge and concepts
- Cultural embeddedness in historical contexts
- Trajectories of cultural memory
- Cultural flows across borders
- Literary dialogues and translation
- Negotiations of (post-)colonial legacies
PhD candidates as well as Postdocs associated with Fudan University are invited to apply. Together with young scholars from Hamburg, participants will give a twenty-minute presentation, followed by remarks and discussions chaired by professors from both universities.
Official Reception for the opening of the Joint-PhD program
Fudan University, Shanghai September 13, 2017
Gastvorträge am 18.08.2017
Prof. HU Chunchun, Vice Director, German Studies Center, Tongji University
„Wollen und können China und der Westen einander verstehen?“
Prof. LIU Wei, Vice Dean, School of Foreign Languages and Literatures, Fudan University
“Das Bild des jüdischen Exils in China”
19-21.07.2016: Summer School “China in Europe, Europe in China. Past and Present”
Summer School “China in Europe, Europe in China. Past and Present”
July 19 – 21, 2016, Confucius Institute at Universität Hamburg
The event will bring together PhD students, advanced researchers, and professors from the partner universities Fudan University and Universität Hamburg for a two-and-a-half-day program. With keynote lectures and PhD project presentations, the summer school will provide a platform to discuss transnational and regional ties, interdisciplinary approaches and new findings in the field of Sino-European interactions in the past and present.
Both universities established the graduate school in the autumn of 2013 as part of town twinning initiatives between Hamburg and Shanghai. The graduate school started as a project of the Chinese Studies and History Departments, concentrating on Sino-German relations (more).
Following last year’s summer school at Fudan University, this year’s event will mark the end of a cycle and the beginning of a new phase: After three years, the first cohort of PhD candidates focusing on Chinese-German historical relations will complete the program. In the future, it will extend its scope to focus on PhD and research projects examining transfer processes between China and Europe. Furthermore, it will look not only at processes in a historical perspective, but will also consider the whole range of the humanities: literary criticism, philosophy, the science of art, musicology, cultural anthropology et cetera.
The program will be rounded off by two presentations of the “Public Lecture Series Shanghai – Hamburg”, organized by the partner universities in celebration of 30 years of city partnership (more).
The summer school is subsidized by the German Academic Exchange Service (DAAD). Since 2015, the DAAD has supported both universities in their efforts to strengthen their cooperation as part of a trilateral network with Macquarie University in Sydney, Australia.
28.04 - 07.07.2014: Vorlesungsreihe „China in Deutschland, Deutschland in China: Neuere Forschung zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen“
Vorlesungsreihe „China in Deutschland, Deutschland in China: Neuere Forschung zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen“
28.04.2014 – 07.07.2014, montags, 18 – 20 Uhr, ESA West 221, Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg
Engere Beziehungen zwischen Deutschland und China reichen zurück bis in das 19. Jahrhundert, als reisende Männer und Frauen, Kaufleute, Diplomaten, Studenten, Seeleute, Soldaten und Missionare ihre Spuren im jeweils anderen Land hinterließen und ihr Wissen über China bzw. Deutschland mit nach Hause nahmen und verbreiteten. Die Reihe wirft Schlaglichter auf die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Transferprozesse zwischen beiden Ländern bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.
Die Vorlesungsreihe wird durch das Doktorandenkolleg „China in Deutschland, Deutschland in China“ organisiert, das die deutsch-chinesischen Beziehungen von der Intensivierung der Kontakte um 1830 bis in die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg untersucht. Das an der Fakultät für Geisteswissenschaften (Historisches Seminar und Asien-Afrika-Institut) der Universität Hamburg angesiedelte Kolleg wurde im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Shanghai und Hamburg mit der Partnerhochschule Fudan-Universität initiiert.
27-28.03.2014: Workshop „Vermessungen. China in Deutschland, Deutschland in China, 1830-1950“
Workshop „Vermessungen. China in Deutschland, Deutschland in China, 1830-1950“
27./28. März 2014, Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg
Impressionen vom Workshop: 27.03.2014 und 28.03.2014
28.04.2014: Deutsche Dampflokomotiven für China. Technologietransfer im Spiegel des Zeitgeschehens (1892-1945)
Vortrag von Herrn Dr. Dirk Forschner, Technische Universität Berlin
Von den 1890er Jahren und bis zum Ende der 1950er Jahre wurden ca. 500 Lokomotiven aus Deutschland nach China geliefert – keine sehr große Zahl und doch war der chinesische Markt für die führenden Hersteller von regem Interesse. Betrachtet man die Art der Lieferungen kann man feststellen, dass mit dem Export von Preußischen Standard Lokomotiven (pr. P 4, G 5, T 9, G 7) begonnen und dann sehr schnell nach den Käuferwünschen konstruiert und gefertigt wurde. Dabei ist die Tendenz sichtbar, dass sich die chinesische Hinwendung zum amerikanischen Eisenbahnwesen seit Zhan Tianyou, dem chinesischen Ingenieur und Eisenbahnpionier, immer stärker durchsetzt und die Maschinen der 1930er Jahre intensiv nach diesen Gesichtspunkten – state of the art – geliefert wurden. Hier seien die Lieferungen von Krupp (Santa Fe Bauart) und Henschel (Mikado Bauart) erwähnt. Neben dem reinen Lokomotivexport war die damit verbundene Personalschulung von großer Wichtigkeit. Zu diesem Thema gehören die Personalausbildung der Schantung-Eisenbahn (Signalbuch) und die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen der Tungpu-Eisenbahn in den Provinzen Shanxi und Shaanxi in den 1930er Jahren. Hinzu kommen noch Schulungen zu den jeweiligen Lokomotivlieferungen. Der Dampflokexport nach China endet 1959 mit den letzten Lieferungen von LKM (Lokomotivbau Karl Marx) in Babelsberg an die VR China. Es waren kleine dreiachsige Rangierlokomotiven, die bis in die 1980er Jahre Dienst in Wuhan taten. Die deutschen Exporte waren zum Teil recht langlebige Maschinen, den Rekord halten dabei die ersten Güterzuglokomotiven der Tientsin-Pukow Eisenbahn (geliefert 1909), die nach chinesischen Angaben bis in die 1990er im Dienst waren.
Der Inhalt des Vortrags ist das Ergebnis eines DFG-Forschungsprojektes an der China-Arbeitsstelle der TU Berlin mit dem Titel "Making Technology Appropriate". Dabei lag der Schwerpunkt der Forschungsarbeit auf dem Technologietransfer und der Veränderung bestehender Technik am Beispiel von Waffen- und Dampftechnik mit den Untergruppen: Lokomotiven und Straßendampfwalzen.
05.05.2014: Planen – Bauen – Umwelt: Zum chinesisch-deutschen Austausch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Vortrag von Herrn Prof. Dr. Johannes Küchler, Technische Universität Berlin
Die gegenwärtige Verstädterung und Industrialisierung Chinas sind eingebettet in einen intensiven Austausch mit dem Rest der Welt in allen Bereichen von Gesellschaft und Kultur. Dieser Austausch hatte in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts noch stark bilateralen Charakter und war zunächst vom Wirken einzelner Persönlichkeiten geprägt. Der Vortrag wird das an Hand von biographischen Hinweisen illustrieren. Sie beziehen sich u.a. auf das Lebenswerk des Architekturhistorikers Ernst Boerschmann, der nach dem 2. Weltkrieg den Neubeginn der Sinologie an der Universität Hamburg einleitete, von Wilhelm Schrameier, der als deutscher Beamter wichtige Anregungen gab für das Bodenrecht und Curt Rothkegel, der als freiberuflicher Architekt vor allem in Qingdao und in Beijing Spuren hinterließ. Ihre Anregungen haben nichts von ihrer Aktualität verloren.
12.05.2014: Anverwandlungen von 'Kulturnation': Stichworte zu modernitätskonservativen Positionen in China und dem Einfluss deutscher Nationsbegriffe
Vortrag von Herrn Prof. Dr. Thomas Fröhlich, Universität Erlangen-Nürnberg
In China bildeten sich seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert unter dem Einfluss von Nations-, Volks- und Staatsbegriffen deutscher Denker neue Konzeptionen von Nation, Nationalstaat und Nationalkultur heraus. Insbesondere Vorstellungen von einer chinesischen Kulturnation und eines chinesischen Sonderwegs in die Moderne fanden weite Verbreitung und wirken bis in die Gegenwart nach. Dabei handelt es sich allerdings weniger um buchstabengetreue Übernahmen deutscher Konzeptionen, als vielmehr um Anverwandlungen, die teilweise unter ganz anderen historischen Voraussetzungen und Anforderungen standen. Im Vortrag werden solche Anverwandlungen vor dem Hintergrund tiefgreifender historischer Transformationsprozesse, die in China an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert stattfanden, untersucht. Einen wichtigen Teil dieser Transformationsprozesse bildet ein rasanter und umfangreicher Wissenstransfer. In dessen Verlauf gelangten neuartige Konzeptionen von (Welt-)Geschichte, historischer Zeitverläufen und Fortschritt nach China, welche die Bildung von chinesischen Nationsbegriffen entscheidend prägten. Hieraus ergaben sich, wie zu zeigen sein wird, Paradigmen der Wahrnehmung von Fortschritt und historischer Erfahrung, die als kaum mehr hinterfragte Vorannahmen auf chinesische Reflexionen der Moderne zum Teil bis heute einwirken.
26.05.2014: Zwischen Südchina und der Nordsee. Chinesische Seeleute und Migranten in Deutschland 1880-1930
Vortrag von Herrn Dr. Lars Amenda, Historiker, Hamburg
Das Dampfschiff trug um 1900 maßgeblich zur verstärkten Verflechtung der Welt bei. Dass die Geschichte der Globalisierung nicht nur in eine Richtung verlief, das zeigt gerade auch die Schifffahrt jener Zeit. Deutsche Reedereien wie die Hapag aus Hamburg und der Norddeutsche Lloyd aus Bremen beschäftigten seit dem späten 19. Jahrhundert chinesische Seeleute aus dem Süden des Landes auf ihren Dampfschiffen. Als Heizer und Wäscher gelangten sie in die großen europäischen Hafenstädten, in denen seit 1900 kleine „Chinesenviertel“ entstanden. Aus der maritimen Mobilität entwickelte sich eine längerfristige Migration, die zumeist eng mit der Welt der Schifffahrt verbunden blieb.
Der Vortrag beleuchtet die Hintergründe der Beschäftigung chinesischer Seeleute und zeigt die Arbeitsbedingungen an Bord auf. Was begünstigte den „Sprung an Land“ chinesischer Seeleute und welche Kontakte knüpften sie in den global ausgerichteten Netzwerken chinesischer Migranten? Wie sahen die Reaktionen gegenüber chinesischen Seeleuten und Migranten in den westeuropäischen Hafenvierteln, insbesondere in Hamburg aus? Existierten diesbezüglich lokale und nationale Unterschiede, und falls ja, wie lassen sich diese erklären? Der Vortrag wird auf diese Fragen eingehen und dabei die Perspektive der historischen Akteure ebenso wie die Wahrnehmung seitens der Behörden und der Bevölkerung untersuchen.
16.06.2014: Die Rezeption der deutschen Sinologie in China (1912-1949)
Vortrag von Prof. Dr. LI Xuetao, Beijing Foreign Studies University
Deutsche Sinologen spielten eine wichtige Rolle für die Entwicklung des modernen Wissenschaftssystems in China nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts das auf dem Studium der konfuzianischen Klassiker basierende Beamtenprüfungssystem zerfallen war. Während der 1920er bis 1940er Jahren hielten deutsche Sinologen engen Kontakt zu klassischen Gelehrten in China, von denen die besten im Westen studiert hatten. In dieser Zeit unterrichteten viele deutsche Sinologen an chinesischen Universitäten. Darüber hinaus wurden zahlreiche akademische Institute eingerichtet, so z.B. das Deutschland-Institut in Beiping (heutiges Beijing). Dank durch Deutsche gegründete Bibliotheken, Institute, Zeitschriften für sinologische Studien und Verlage in Beiping und anderen Orten sowie durch die Versorgung mit Informationen zu den neuesten akademischen Entwicklungen durch deutsche und chinesische Wissenschaftler entstand ein positives Umfeld für die Einführung moderner akademischer Standards in China. Dieser kulturelle Einfluss und die gemeinsamen Bestrebungen deutscher und chinesischer Wissenschaftler führten zu einer internationalen Anerkennung der chinesischen Wissenschaft, denn neue wissenschaftliche Standards lösten die traditionelle Methode der Kommentierung der Klassiker ab. All dies wurde durch westliche Sinologen – vor allem aus Deutschland – ermöglicht.
23.06.2014: Der Monarch am Pflug. Zur Verflechtung von Herrschaft und Landwirtschaft in China und Europa im 18. Jahrhundert
Vortrag von Frau PD Dr. Susan Richter, Universität Heidelberg
Die Ackerbaurituale der frühen Qing wie etwa das eigenhändige Pflügen des Kaisers sowie zahlreiche Edikte zur Förderung der Landwirtschaft und zur Achtung des Bauernstandes, veranlassten europäische Ökonomen, die Rolle des zeitgenössischen China als prägendes Vorbild für ein in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstehendes neues Herrschaftsverständnis in Europa zu betonen. Vorbildhaft wirkte die Verbindung von Herrschaft und Landwirtschaft in China, wo der Monarch aus Sicht der Europäer gemeinschafts- und integrationsstiftend wirkte und sich nicht zu schade war, die Tätigkeit des Landmannes jährlich selbst auszuüben. Verschiedene europäische ökonomische Strömungen verfolgten das Ziel, über Ständegrenzen hinweg eine Gesellschaft zu errichten, die sich wie in China in der Gesamtheit dem Prozess der Nahrungsmittelgewinnung verpflichtet fühlte.
Der Vortrag diskutiert das europäische Wissen über die Ackerbaurituale der Qing, untersucht anhand zeitgenössischer und moderner Modelltheorien die Konstruktion des chinesischen Vorbildes sowie die daraus resultierende Konstruktion und Vermittlung des neuen europäischen Herrschaftsverständnisses.
07.07.2014: Gunther Plüschow: Vom »Flieger von Tsingtau« zum Expeditionsreisenden
Vortrag von Herrn Prof. Dr. Rolf Parr, Universität Duisburg-Essen
Am Beispiel des als ›Flieger von Tsingtau‹ bekannt gewordenen Gunter Plüschow versucht der Vortrag zu zeigen, dass die in der Zwischenkriegszeit verstärkt unternommenen Expeditionsreisen nicht nur als ideologischer Ersatz für die nach dem Vertrag von Versailles verlorenen Kolonien dienten, sondern gegenüber dem kolonialen ›Blick‹ auch das Verhältnis von Fremde, Reisen und Heimat neu konzipierten: An die Stelle von Ersterkundungen, -besteigungen und -vermessungen trat ein medial gestütztes Modell der ›Erstsichtbarmachung‹ des Fremden in der Heimat, wie es in nuce schon die »Abenteuer des Fliegers von Tsingtau« (Berlin: Ullstein 1916) entwickelten. Denn bereits darin überlagern sich militärisch-koloniale, expeditionsspezifische und sportive Diskursivierungen des Verhältnisses von Heimat und Fremde, wie sie dann auch in den 1920er Jahren anzutreffen sind, als Plüschow mit Schiff und Flugzeug eine Reihe von Feuerland-Expeditionen unternimmt und mit die ersten Filme des bis weit in die 1960er Jahre hinein boomenden Genres des Expeditions- bzw. Kulturfilms dreht.