1,1 Millionen Euro für neue Emmy Noether-Gruppe am Institut für Jüdische Philosophie und Religion
17. Januar 2017, von Fakultät
Dr. Patrick Benjamin Koch vom Institut für Jüdische Philosophie und Religion der Universität Hamburg ist in das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen worden. Er erhält 1,1 Millionen Euro für den Aufbau einer Nachwuchsgruppe zum Thema „Jüdisch-Moralistische Literatur der Frühen Neuzeit: 1600–1800“. In der Gruppe, die im Sommer 2017 startet und für mindestens vier Jahre gefördert wird, werden vier junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mitarbeiten.
Das umfangreiche literarische Korpus der jüdisch-moralistischen Literatur (Hebräisch musar) erfreut sich in einem traditionell-jüdischen Kontext großer Beliebtheit; in der Frühen Neuzeit zählte musar zu den populärsten jüdischen Literaturen. Es gibt allerdings kaum wissenschaftliche Studien, die diesen Forschungsgegenstand eingehender untersuchen. Die Emmy Noether-Nachwuchsforschergruppe soll dieses Defizit beheben, indem sie ein Inventarium erstellt, das musar-Werke, die zwischen 1600 und 1800 produziert wurden, systematisch dokumentiert. Das Inventarium, das hebräische, jiddische, judeo-spanische und portugiesische Schriften beinhalten wird, soll dabei nicht nur klassische bibliographische Daten umfassen, sondern insbesondere auf die Struktur und den Inhalt der Werke, die von den Verfassern formulierten Zielsetzungen, die intendierte Leserschaft und die in den Werken namentlich erwähnten, zitierten oder paraphrasierten Schriften eingehen.