Von Robotern und Parteiprogrammen: Ein Rückblick auf das Transferevent am 3. Juli 2024
18. Juli 2024, von Vanessa Klomfaß
Am 3. Juli 2024 verwandelte sich die fünfte Etage des Jupiter Kreaktivkaufhauses in einen lebendigen Schauplatz der Digital Humanities. Die Besucher:innen erhielten faszinierende Einblicke in die Welt der angewandten Künstlichen Intelligenz. Von interaktiven Begegnungen mit dem humanoiden Roboter Pepper über die Erkundung KI-generierter Wahlprogramme bis hin zu spannenden Live-Demonstrationen von Sprach- und Schriftsystemen – das Event bot eine breite Palette an Möglichkeiten, um die Zukunftstechnologie hautnah zu erleben und besser zu verstehen.
Gleich am Eingang forderte die Station von Sarah Jablotschkin und Carla Sökefeld, Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Institut für Germanistik, die Besucher:innen heraus, ihr Wissen über KI auf die Probe zu stellen. An einer interaktiven Plakatwand beantworteten sie spannende Fragen und wurden mit Freigetränken und UHH-Giveaways belohnt.
Ein weiterer Publikumsmagnet war der humanoide Roboter Pepper, der unter der Anleitung von Prof. Dr. Ralf Möller, Dr. Sylvia Melzer und Dr. Thomas Asselborn vom CHAI-Institut verschiedene Formen der Informationsvermittlung demonstrierte. Die Besucher:innen konnten vergleichen, wie sie Informationen von einem Bildschirm oder von Pepper selbst aufgenommen haben – eine Erfahrung, die besonders durch Peppers kindlich-charismatisches Auftreten beeindruckte.
Die Station von Prof. Dr. Julia Nantke und Marie Flüh vom Institut für Germanistik sorgte mit ihrer fiktiven Partei "ZukunftsAllianz" für Staunen. Mithilfe von verschiedenen KI-Tools war es ihnen gelungen, ein vollwertiges Wahlprogramm inklusive Wahlplakat und Wahlwerbespot zu generieren. Besonders der täuschend echt wirkende Spitzenkandidat Hiro Lehmann zog viele Fragen zu den verwendeten Technologien nach sich.
Live-Interaktion mit KI erlebten die Besucher:innen an den Stationen von Prof. Dr. Heike Zinsmeister, Nele Benz und Anastasiia Stulen, die gesprochene Sprache in Text umwandelten, sowie bei Prof. Dr. Edyta Jurkiewicz-Rohrbacher und Marta Kaczmarczyk, die japanische Schriftzeichen in lateinische überführten. Diese Demonstrationen offenbarten sowohl Potenzial als auch Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz, insbesondere im Umgang mit Dialekten.
Abgerundet wurde das Event durch die Vorstellung des Diversitätskorpus (DisKo) neben einer großen Discokugel. Marie Flüh erläuterte, wie in dem Projekt, das in Kooperation mit der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt durchgeführt wird, Algorithmen Genderrollen erkennen können und bot den Besucher:innen die Möglichkeit, selbst Texte mit nicht-binären Genderzuschreibungen vorzuschlagen.
Das Event bot den Teilnehmer:innen nicht nur die Gelegenheit, neue Technologien kennenzulernen, sondern auch einen Dialog über die gesellschaftlichen Implikationen von Künstlicher Intelligenz anzustoßen – ein spannender und lehrreicher Einblick in die angewandte KI-Forschung der Fakultät für Geisteswissenschaften.