DH-Lab@Philturm: Veranstaltungen und Workshops im Sommersemester 2025Gastvorträge, Hands-On-Workshops und Austausch rund um das Thema Digitalität in den Geisteswissenschaften
8. April 2025, von Zsuzsa Becker

Foto: DH-Lab
Auch im Sommersemester bietet das Digital Humanities Lab der Fakultät für Geisteswissenschaften wieder ein umfangreiches Programm, darunter Gastvorträge und Hands-on-Workshops sowie Möglichkeiten des Austausches. Wir laden alle Mitarbeitenden und Studierenden der Fakultät herzlich zur Teilnahme ein!
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Frei-Raum KI und Didaktik mit Mareike Bartels (ISA-Zentrum) und Angela Sommer (HUL)
(Donnerstag, 24.04.2025, 16–18 Uhr s.t., im DH-Lab der Bibliothek im Philturm (C2003), keine Anmeldung notwendig)
Der Frei-Raum KI und Didaktik des Hamburger Zentrums für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) schafft Raum für Austausch, offene Fragen, lautes Denken und Experimentieren mit neuen Technologien – vor dem Hintergrund und zum Nutzen didaktischer Entscheidungen. Alle Lehrenden der UHH sind willkommen, einfach vorbei zu schauen, mit anderen Interessierten in Austausch zu treten, oder einfach die Zeit zu nutzen, sich individuell mit ihren offenen Fragen auseinanderzusetzen. Sie treffen auf Kolleginnen und Kollegen, auch aus der Hochschuldidaktik und vom DDLitLab, die Sie mit ihrer Expertise unterstützen.
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Ethische Fragen der automatischen Sprachverarbeitung und -generierung: Gastvortrag von Melanie Andresen (Language Data Engineer bei DeepL)
(Dienstag, 29.04.2025, 16–18 Uhr c.t. im DH-Lab der Bibliothek im Philturm (C2003), keine Anmeldung notwendig)
Unser aller Lebensalltag wird mehrfach täglich durch Sprachtechnologie berührt, etwa wenn wir eine Suchmaschine benutzen, unsere Rechtschreibung korrigieren lassen, E-Mails automatisch übersetzen oder gleich ganz mithilfe von KI erzeugen. Deshalb ist es wichtig, nicht zu übersehen, dass die Technologie zahlreiche ethische Fragen aufwirft. In dieser interaktiven Sitzung beschäftigen wir uns damit, inwieweit Sprach-KI zur Diskriminierung beiträgt oder zu schädlichen Zwecken missbraucht wird, und wie wir damit umgehen können.
Dr. Melanie Andresen arbeitet seit 2024 als Data Engineer im Bereich der maschinellen Übersetzung bei der Firma DeepL in Köln. Sie studierte und promovierte in der Germanistik an der Universität Hamburg. Nach ihrer Promotion mit dem Titel "Potenziale syntaktischer Annotationen für die datengeleitete Sprachbeschreibung" wechselte sie als PostDoc an das Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung der Universität Stuttgart. Dort untersuchte sie in verschiedenen interdisziplinären Projekten, wie Methoden aus der Korpus- und Comptuerlinguistik konstruktiv für Forschungsfragen der Geisteswissenschaften angewendet werden können und unterrichtete regelmäßig im Masterprogamm Digital Humanities. Neben zahlreichen Forschungspublikationen veröffentlichte sie 2024 das Lehrbuch "Computerlinguistische Methoden für die Digital Humanities: Eine Einführung für Geisteswissenschaftler:innen".
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KI, wie geht das? Prompt‐a‐thon zu generativer KI in Forschung und Lehre
(Mittwoch, 21.05.2025, 16–18 Uhr c.t. im DH-Lab der Bibliothek im Philturm (C2003), Prof. Dr. Heike Zinsmeister und Prof. Dr. Julia Nantke, Institut für Germanistik, Anmeldung an: digitale.gw"AT"uni-hamburg.de)
Unter dem Motto "KI, wie geht das?" bieten wir für alle Interessierten eine Einführung in die Funktionsweise von Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT und Co. Anschließend werden wir UHHGPT gemeinsam ausprobieren und den Einsatz anhand von konkreten Szenarien für die geisteswissenschaftliche Lehre, das Studium und die Forschung erkunden. Technische Vorkenntnisse sind nicht notwendig, bitte bringen Sie Ihren eigenen Laptop mit.
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Hands-on-Workshop: Texte aus der Vogelperspektive analysieren mit Hilfe von Sketch Engine
(Donnerstag, 05.06.2025, 14–16 Uhr s.t. im DH-Lab der Bibliothek im Philturm (C2003), Prof. Dr. Edyta Jurkiewicz-Rohrbacher, Institut für Slavistik, Anmeldung an: edyta.jurkiewicz-rohrbacher"AT"uni-hamburg.de)
Die einfach zu bedienenden Werkzeuge eignen sich besonders für große Textmengen, z.B. in der Linguistik, Literaturwissenschaft oder Geschichtswissenschaft. Häufigkeitsbasierte Werkzeuge ermöglichen es, Ausdrücke, die typisch für bestimmten Texten oder ihren Verfassenden sind, zu entdecken. Der Workshop soll einen leichten Einstieg in die Arbeit mit Sketch Engine ermöglichen und einen Überblick über dessen Funktionalitäten geben. Sketch Engine ist für Studierende und Mitarbeitende der Universität Hamburg kostenfrei nutzbar.
Vorbereitung (fakultativ): Bringen Sie eine Sammlung von Texten in elektronischem Format (z.B. .txt, .docx, .pdf), die Sie in der Arbeit nutzen, mit. Es können zum Beispiel gesammelte Werke eines Autors, eigene oder studentische Hausarbeiten sein oder Webadressen von Artikeln zu einem für Sie relevanten Thema.
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»Weil ich Dich liebe!« schrie sie ihn gellend an. Figurengeräusche bei T. Fontane und G. Reuter – eine Fallstudie: Gastvortrag von Dr. Svenja Guhr (TU Darmstadt)
(Dienstag, 17.06.2025, 12–14 Uhr c.t. im DH-Lab der Bibliothek im Philturm (C2003), keine Anmeldung erforderlich)
Welche Geräusche produzieren Figuren in literarischer Prosa und wie lassen sich diese für die literaturwissenschaftliche Analyse systematisch erfassen und vergleichen? Im Vortrag wird eine Methode zur Annotation und Analyse von Figurengeräuschen vorgestellt, bei der mithilfe einer vorgelagerten Szenensegmentierung Geräuschereignisse, die von literarischen Figuren ausgehen, in realistischen Romanen des 19. Jahrhunderts identifiziert, annotiert und hinsichtlich ihrer Lautstärke kategorisiert werden. Anhand einer Fallstudie zu Effi Briest (Theodor Fontane) und Aus guter Familie (Gabriele Reuter) wird gezeigt, wie sich mit computationellen Methoden Lautstärkeprofile von Protagonistinnen erstellen lassen. Die Untersuchung eröffnet neue Einblicke in die Geräuschrepräsentation weiblicher Figuren im literarischen Realismus und legt offen, welche Rolle Geräusche und Lautstärke in der Figurenzeichnung spielen. Die Fallstudie verdeutlicht, wie die Kombination aus Szenensegmentierung, Annotation und quantitativer Auswertung das methodische Repertoire der vergleichenden Figurenanalyse erweitern kann.
Das vollständige Programm des DH-Labs im Sommersemester finden Sie hier auch als Flyer oder Plakat.