Gefördert durch die Alexander von Humboldt-Stiftung: Gastwissenschaftler Dr. habil. Piotr Kociumbas
23. August 2019, von Zsuzsa Becker

Foto: UHH
Ab Oktober 2019 wird Dr. habil. Piotr Kociumbas (Warszawa, Polen) ein Jahr lang Gastwissenschaftler an der Fakultät für Geisteswissenschaften sein und eng mit dem dortigen Forschungsschwerpunkt The Early Modern World kooperieren. Er wird gefördert durch ein Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Herr Kociumbas wird forschen zum Thema „Zwischen Kirchengesang, Schulorganisation und Hauskatechese. Das geistliche Lied am Akademischen Gymnasium zu Danzig im 17. Jahrhundert“. Im Rahmen dieses Projekts beabsichtigt er, zwei im deutschen Sprachraum konzeptionell herausragende Liedersammlungen („Lobsingende Herzensandacht […]“ [1656] und „Geistliche Sing- und Betstunde“ [1657]), welche der Kooperation Johann Maukischs, des Rektors der genannten Danziger Lehranstalt und Pastors der gymnasialen Dreifaltigkeitskirche, sowie Thomas Strutius’, des dortigen Organisten, entsprangen, in literatur-, musik- und theologiehistorischer Perspektive zu ergründen. Da beide Werke das – in der Geschichte des deutschsprachigen geistlichen Liedes – beispiellose Fundament für eine zusammenhängende methodische Strategie auszumachen scheinen, welche didaktisch-pädagogische Aktivitäten im Kirchen-, Schul- und Hausbereich unterstützte, lohnt es sich, deren Inhalte einem breiteren, insbesondere auf Hymnologie und Frömmigkeitsgeschichte fokussierten Publikum zugänglich zu machen. Dies wird durch die Vorbereitung einer kritischen Ausgabe des Doppelwerks geschehen, woran der Warschauer Germanist intensiv arbeiten wird.