MiM2M – Mehrsprachigkeit bei der Gesundheitsversorgung für Migrant:innen
Foto: Novonordisk Foundation
Trotz zahlreicher Aufrufe zur Schulung in kultureller Kompetenz wird der Abbau sprachlicher Barrieren in der Gesundheitsversorgung von Migranten in Forschung, Ausbildung und Praxis noch immer weitgehend vernachlässigt. Ziel dieses interdisziplinären Projekts ist die Untersuchung und Entwicklung von Verbesserungen der Kommunikation zwischen Anbietern psychischer Gesundheitsleistungen ((M)HCP) und Migrant:innen, die unter psychischen Störungen leiden und die Sprachen der Gesundheitsfachkräfte nicht ausreichend beherrschen.
Es werden Fallstudien in den Niederlanden, Deutschland, Rumänien, China und Südafrika durchgeführt, die sich auf die verschiedenen Ebenen von Bronfenbrenners ökologischem Rahmenwerk für die menschliche Entwicklung konzentrieren und deren inhärente Verflechtung berücksichtigen. Ziel des interdisziplinären Projektteams aus Kulturpsychologie, Public and Global Mental Health, Interkulturelle Kommunikation und Linguistik ist die Identifizierung aktueller Strategien, Praktiken und Barrieren von Gesundheitssystemen in mehrsprachigen Umgebungen, um Empfehlungen für (M)HCP, die sich mit sprachlichen und kulturellen Kapazitätslücken bei der Erbringung von Dienstleistungen für Menschen mit psychischen Störungen befassen, sowie Informationsinstrumente für Migrant:innen zu Bewältigungsmechanismen in mehrsprachigen Anbieter-Patienten-Umgebungen (z. B. Lernvideo, Podcast) zu entwickeln, die zur Stärkung einer kontextgerechten mehrsprachigen Gesundheitskommunikation beitragen.
Projektleitung: Prof. Dr. Mike Mösko (UKE), Prof. Dr. Kristin Bührig (SLM I), Prof. Leslie Swartz, Prof. Dr. Christine Anthonissen (Stellenbosch), Prof. Dr. Razvan Mircea Chereches, Dr. Alina Forray, Oltean Ovidiu (Rumänien), Prof. Dr. Brian James Hall (Shanghai), Prof. Dr. Ted Sanders (Utrecht), Prof. Dr. Barbara Schouten (Amsterdam)
Laufzeit: seit 2022
Weitere Informationen: http://portal.volkswagenstiftung.de/search/projectDetails.do?ref=9B368
Das Projekt wird im Rahmen der Initiative "Globale Herausforderungen" von der VolkswagenStiftung gefördert.