Citizen Science und Dark Heritage: Archäologische Ausgrabungen im Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel
Foto: Gedenkstätte Lager Sandbosel
Das Citizen Science-Projekt widmet sich der archäologischen Aufarbeitung und musealen Vermittlung eines dunklen Kapitels der jüngeren Geschichte anhand der materiellen Hinterlassenschaften aus einem Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs im Landkreis Rotenburg (Wümme).
Seit einigen Jahren leistet das Hamburger Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie in enger Kooperation mit der Gedenkstätte Lager Sandbostel und der Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme) einen Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Zeit. Es soll unter anderem das Leben und der Alltag der Kriegsgefangenenlager des Stalag X B Sandbostel anhand ihrer materiellen Hinterlassenschaften erforscht und die Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden.
Im Rahmen des Transferprojekts wird hierzu das reiche Fundmaterial aus archäologischen Ausgrabungen und Metalldetektorsondierungen des Kriegsgefangenenlagers nach wissenschaftlichem Standard unter Mitarbei von Citizen Scientists einheitlich erfasst. Die Funde und ihre Dokumentation dienen als Grundlage der musealen und digitalen Vermittlung der Gedenkstätte.
Das Projekt soll durch die museale und digitale Präsentation die Bedeutung der materiellen Kultur im Zusammenhang mit der Erinnerungsarbeit zum Nationalsozialismus vermitteln. Die Citizen Scientists sollen zudem Einblicke in archäologische Methoden sowie die wissenschaftliche Vermittlung eines Dark Heritage erhalten.
Projektleitung: Lorenz Luick, Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie
Laufzeit: 2023–2024
Kooperation: Gedenkstätte Lager Sandbostel, Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme)
Weitere Informationen: https://www.kulturwissenschaften.uni-hamburg.de/vfg/forschung/forschungsprojekte/sandbostel-citizen-science-dark-heritage.html
Das Projekt wurde vom Transferfonds der UHH im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert.