CoronArchivare
Foto: N. Steffen
In bundesweiten Workshops setzen sich Jugendliche mit der Frage auseinander, wie universitäre Geschichtsschreibung funktioniert und lernen die Bedeutung und den Unterschied von Spuren und Quellen für historiografische Praktiken kennen.
Während das coronarchiv die Selbstdokumentation und Sammlung individueller Alltagserfahrungen in der Corona-Pandemie ermöglicht und grundsätzlich alle Bürger:innen motivieren und ermutigen möchte, digitale Spuren ihrer pandemischen Alltagserfahrungen zu hinerlassen und für zukünftige Historiografien zu überliefern, sind dort die Erfahrungen von Jugendlichen, die sich außerhalb der hegemonialen (geschichts-)kulturellen und (geschichts-)politischen Strukturen bewegen bislang zu wenig repräsentiert. Werden Jugendliche aufgrund ihres Alters ohnehin schon selten als politische Akteur:innen gesellschaftlich anerkannt, haben jene zusätzlich Schwierigkeiten Gehör zu finden, die strukturell und intersektional diskriminiert werden. Das Projekt setzt genau an diesem Problem an.
Am Beispiel der Corona-Pandemie und unter Heranziehung existierender Materialien im coronarchiv werden eigene Erlebnisse und Erfahrungen von Jugendlichen aus ihrem pandemischen Alltag seit Frühjahr 2020 thematisiert und anschließend durch eigene Sammlungsaktivitäten dokumentiert, die im eigenen Lebensumfeld durchgeführt werden. Das Projekt informiert damit über wissenschaftliche Praktiken des Geschichtemachens und ermöglicht zugleich die Erweiterung der vorhandenen Sammlungsbestände zur Corona-Pandemie in bislang wenig repräsentierten Bereichen.
Projektleitung: Prof. Dr. Thorsten Logge, Projektkoordinatorin: Catharina Köhnke M.A.
Kooperation: Bundeszentrale für politische Bildung, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, lokale Geschichtswerkstätten, Stadtteilarchive, Jugendzentren und das Verstärker-Netzwerk der Bundeszentrale für politische Bildung
Laufzeit: 2022–2024
Weitere Informationen: https://www.geschichte.uni-hamburg.de/arbeitsbereiche/public-history/projekte/coronarchivare.html
Das Projekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.