Gender Lectures I: (Post)feminismus
Wintersemester 2013/14
Gender Lectures: (Post)Feminismus: Diskurse – Standpunkte – Perspektiven
Is Feminism back?
Oder wie lassen sich die aktuellen Debatten um Quotenfragen, das Betreuungsgeld, sexuelle Belästigung und das Medienecho auf internationale Gewaltverhältnisse etwa in Indien, der Ukraine und Russland deuten? Woher rühren diese „Aufschreie“? Und worum geht es bei diesen Diskussionen und Aktionen? Um Feminismus? Um Popkultur? Um Emotionen? Um Sehnsüchte nach Selbstverständlichkeiten und Normalität? Um mediale und damit kurzlebige Aufmerksamkeiten?
Die Reihe Gender Lectures – (Post)Feminismus möchte dazu einladen, diese Wiederkehr scheinbar gestriger Phänomene aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren. Wie interpretieren und analysieren Wissenschaft, Kunst, Literatur und Medien diese frisch-forsche Offenheit gegenüber Geschlechterverhältnissen? Ziel ist es, neben renommierten Wissenschaftlerinnen auch junge Publizistinnen und Künstlerinnen zu gewinnen, und damit ein ebenso abwechslungsreiches wie ansprechendes Veranstaltungsformat anzubieten, vom akademischen Vortrag über Podiumsdiskussion und das Gespräch bis hin zur Performance.
Podiumsdiskussion
Feminismus ist Pop. Und das ist gut so. Oder nicht?
mit Teresa Bücker, Constanze von Bullion, Sonja Eismann, Meredith Haaf
Moderation: Andrea Roedig
26/11/2013, 18-20 Uhr, Von-Melle-Park 6, Phil D
Feminismus ist wieder en vogue. Aktionen für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung nutzen dabei neue Medien ebenso wie sie neue Ausdruckformen kreieren. Umstritten ist, ob diese neuen Formate politisch sinnvoll oder weichgespülte Gesellschaftskritik sind – eine Art Feminismus light, abgestimmt auf die postmoderne Konsum- und Mediengesellschaft. Welchen Nutzen, welche Kosten hat also Feminism goes Pop(ular)? Waren Femen und Slutwalks ein großer Irrtum – oder ein feministischer Spaß? Oder lautet die Losung: anything goes, solange es medial hypt und den neuen Feminismus am Laufen hält?
Diese Fragen soll in einer Podiumsdiskussion mit der Netzaktivistin Teresa Bücker (@fraeulein_tessa), der Redakteurin der Süddeutschen Zeitung Constanze von Bullion, der Redakteurin des Missy-Magazins Sonja Eismann (Autorin von Hot Topic. Popfeminismus heute) und der Stern Neon-Redakteurin Meredith Haaf (Koautorin von Wir Alphamädchen) nachgegangen werden. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von der Wiener Publizistin Andrea Roedig.
Vortrag
Barbara Vinken. Der Stand der Dinge. Geschlechterverhältnisse nach dem bürgerlichen Zeitalter.
12/12/2013, 18-20 Uhr, Von-Melle-Park 8, Anna-Siemsen-Hörsaal
In ihrem Vortrag wird die Romanistin Barbara Vinken eine Bestandsaufnahme aktueller Geschlechterverhältnisse präsentieren. Ihre These: Die Ehe hat ihren institutionellen Charakter weitgehend verloren, sie ist heute fast bis zur Bedeutungslosigkeit ausgehöhlt. Die Frau kann ihren Namen behalten und diesen auch an ihre Kinder weitergeben, man kann sich jederzeit scheiden lassen usw. Das Private muss also neu sondiert werden. Nur wie? Barbara Vinken wird auf ihrer Suche nach Antworten auf literarische Entwürfe wie Jerôme Ferraris Sermon sur la chute de Rome, Sergio Atzenis Bellas Mariposas und Charlotte Roches Feuchtgebiete ebenso eingehen wie auf mediale Diskussionen.
Workshop
Barbara Vinken. Der Stand der Dinge. Geschlechterverhältnisse nach dem bürgerlichen Zeitalter.
13/12/2013, 10-13 Uhr, Gästehaus der Universität, Rothenbaumchaussee 34, Vortragsraum
Im Workshop soll in einer kleineren Gruppe v.a. von DoktorandInnen und Studierenden ein kulturanalytischer Blick auf die aktuellen geschlechterpolitischen Debatten geworfen werden. Staat – Öffentlichkeit – Privatheit: Wie gestaltet sich heute dieses Verhältnis aus geschlechterpolitischer Perspektive?
Eine Anmeldung für diese Veranstaltung ist erforderlich per Mail an: nicola.borchardt@uni-hamburg.de