Hamburg: ein besonderer Studienort für Theologie
Ein Theologiestudium geschieht nie im luftleeren Raum, sondern ist ganz entscheidend geprägt vom jeweiligen Umfeld, in dem theologische Fragestellungen erwachsen. Je nachdem, in welcher Lebenssituation ich mich befinde, welche Ängste mich treiben und was rechts und links von mir geschieht, frage ich anders nach Gott oder dem Sinn hinter allem. Antworten, die mir unter bestimmten Umständen noch plausibel und ausreichend erschienen, überzeugen mich in anderen Situationen nicht mehr.
Ein Studium der Theologie in der Metropole Hamburg kann sich folglich deutlich von einem Studium an einem anderen Studienort unterscheiden. Hamburg ist eine Stadt der Kontraste Hier gibt es nichts, was es nicht gibt, und alles, was es hier gibt, kann zum Gegenstand oder Gesprächspartner theologischer Reflexion werden:
- ein außergewöhnlich breites kulturelles Angebot (vom berühmten Schauspielhaus bis zu Street Art und Hip-Hop)
- eine Kernregion protestantischen Glaubens
- eine multikulturelle und zu einem großen Teil säkularisierte Gesellschaft
- ein plurales Feld an Religionen und religiösen Phänomenen
- großer Reichtum und große Armut
- Hafenstadt und Handelszentrum
- eine zunehmende Zahl von Flüchtlingen
- Menschenhandel und Prostitution
- der weltweit größte Parkfriedhof
- Menschen auf der Suche und voller Hoffnung
- ...
Entsprechend herausfordernd ist auch das Theologistudium in Hamburg. Katholischer Glaube und die Phänomene der Gegenwart werden während des gesamten Studienverlaufs immer wieder miteinander ins Gespräch gebracht – im Dialog insbesondere mit der Evangelischen Theologie und mit den anderen Theologien an der Universität Hamburg wie auch mit den weiteren geisteswissenschaftlichen Disziplinen.
In den Kernfächern der Katholischen Theologie im Bachelorstudium geht es darum, der christliche Tradition von den Anfängen bis in die Gegenwart hinein wissenschaftlich verantwortet nachzugehen, sie zu verstehen und in eigene Begriffe zu bringen; Veranstaltungen im Bereich von Spiritualität und Mystik reflektieren die (post-moderne) Suche nach Sinn; ein eigener Schwerpunkt des Bachelors widmet sich dem interreligiösen Dialog.
Im Rahmen des Graduiertenstudiums ist die Katholische Theologie beteiligt an der interdisziplinären Graduiertenschule „Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit“.